Postfach
Hier folgt nun eine kleine Auswahl an Post, die uns im Zuge des Bürgerbegehrens erreichte. Für alle Gegner des Bürgerbegehrens, welche sich mehr Flüchtlinge wünschen, empfiehlt sich das folgende Formular:
Sollten Sie in Ihrem eigenen Haushalt und auf eigene Kosten Flüchtlinge unterbringen, so haben wir dagegen nichts einzuwenden! Seien Sie ein Vorbild und zeigen Sie Ihre Solidarität!
Und nun viel Vergnügen:
Per Mail am 24.03.2023 erhalten
Hallo Felix , dass Schreiben ist ja hoffentlich ne Fake Melde Bogen um zu zeigen wie blöd Deutschland ist??? Wenn das Anschreiben Ernst gemeint ist ,seid ihr nicht nur Dumm sondern auch noch doof ! Da hat sich ja einer richtig ins Zeug gelegt um uns Aufrechte Deutsche als Nazis hinzustellen ! Wenn ich so einen Scheiss Bürgerbegehren unterschreiben würde hätte ich nicht in Geschichte aufgepasst ! Sorry geht garnicht ! Bin bei vielen Flüchtlingfragen skeptisch aber sowas wie in eurem Schreiben schürt Hass !!
PS . BIN GEBOREN 1966 IN LEVERKUSEN
Meine Eltern kommen aus Köln und Ost Preußen (Flüchtlinge )
Per Mail am 31.03.2023 erhalten
mit Bestürzung, Wut, Traurigkeit und großer Enttäuschung habe ich von ihrem Bürgerbegehren Kenntnis erlangt.
Es macht mich unheimlich ärgerlich, dass sie versuchen, Menschen, die unsere Hilfe benötigen, so diskreditieren, ohne dass sie überhaupt wissen, wer zu uns kommen würde.
Es ist mir vollkommen bewusst, dass ich ihre Einstellung nicht ändern kann, aber ich möchte die Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen, ihnen mitzuteilen, dass es eine schweigende Mehrheit gibt, die NICHT ihrer Auffassung ist und ich bitte, sie dies zur Kenntnis zu nehmen. Die meisten der Obersulmer Bürger unterschreiben ihr Anliegen nicht!
Sicher haben sie Gründe, Menschen abzulehnen und nichtdeutsche Mitbürger sofort in die Gewalt- und Straftatenecke zu stellen. Gründe, die ich nicht kenne. Ich selbst habe mit Straftätern zu tun und bin mit Flüchtlingen in Kontakt. Meine Erfahrung ist, dass wir mit christlicher Nächstenliebe mehr erreichen, als von vorneherein Angst zu schüren und alles Neue abzulehnen.
Sie reden über diese Menschen – warum nicht mit Ihnen? Haben sie Angst? Angst, sie könnten ihre Meinung ändern müssen?
Ich verzichte hier, auf ihre Argumente einzugehen (wenngleich ich viel dazu zu sagen hätte), weil es keinen Sinn machen würde. Es würde sie vielleicht sogar noch mehr in ihrer Haltung verfestigen.
Was mich antreibt, ihnen zu schreiben ist allerdings auch, in Erinnerung zu bringen, dass wir um 1933 schon einmal soweit waren, dass eine ganze Menschengruppe (Juden) diskreditiert wurde. Und wie das endete, brauche ich wohl nicht zu erläutern.
Sie sind in diesem Sinne Brandstifter! Ist ihnen das bewusst?
Stellvertretend für viele meiner Bekannten und Freunde, habe ich den Mut gefasst, ihnen diese Zeilen zu schreiben.
Ich bin kein ewig gestriger, kein blauäugig durch die Welt laufender, nicht unwissend, sondern mitten im Leben – bei den Menschen – egal welcher Herkunft.
Ich schreibe Ihnen auch stellvertretend für die Kinder und deren Eltern, die nichts mehr haben, sondern sich nur noch Frieden und ein zuhause wünschen.
Jeder Mensch sollte das Recht und die Möglichkeit haben, in Frieden leben zu können – sie und wir in Obersulm, aber auch alle Flüchtlinge, die zu uns kommen.
Die rechtsstaatlichen Regeln müssen selbstverständlich eingehalten werden und dafür kämpfe ich ebenso.
Ich danke unserem Gemeinderat, dass er diese Entscheidung getroffen hat und hoffe und bete inständig, dass dieser von ihnen angestoßene „Spuck“ unbeschadet vorübergeht.
Mit freundlichen Grüßen
H. S.
Per Mail am 01.04.2023 erhalten
Was ein lächerliches Vorhaben, den Zuzug von geflüchteten Menschen die meist ihre Existenz verloren haben zu verhindern versuchen.
Die Gemeinde sollte eher Flüchtlinge begrüßen und unterstützen, stattdessen wehren sie sich gegen hilflose Menschen.
Seit Jahren schon leben in Obersulm Bürger mit Migrations Hintergrund ohne dass es zu großen Spannungen kommt.
Auch ist die kriminalitätsrate durch geflüchtete in unserer Gemeinde nicht zwangsläufig angestiegen.
Ich hoffe inständig dass sie zur Besinnung gelangen und dieses "Bürgerbegehren" einstellen, um unnötige Spannungen zu vermeiden und das zukünftige Zusammenleben nicht zu vergiften. Mit freundlichen Grüßen.